Stand irgendwann im Stern auf der Frageseite von Herrn Dobelli:
Warum ist es so kompliziert, sich einfach auszudrücken?
Gute Frage! Das Problem haben wir regelmäßig in verschiedenen Sprachen und Variationen.
Wenn man hier die Sprachwissenschaft bemüht und ihre diversen Theorien, dann könnte man sagen, dass
ein Sprecher (oder Schreiber) versucht das,
was in seinem Kopf ist, Ideen, Gedanken und Aussagen,
in einer Weise in einen sprachlichen Code zu transferieren,
dass es im Kopf, im Verständnis eines Zuhörers (oder Lesers) genau so ankommt,
wie es der Sprecher gemeint hat.
Das ist ziemlich schwierig.
In unserem Fall: Wir versuchen Erfahrungen und Erlebnisse aus Afrika so zu vermitteln, dass unsere deutschen Freunde sie verstehen. Dabei hilft natürlich, dass wir selbst Deutsche sind und den Großteil unseres Lebens dort zugebracht haben. Allerdings nur einen Teil: Beim einem Workshop vor ein paar Wochen sollte ich alle Länder angeben, in denen ich länger als drei Monate gelebt hatte. Es gab fünf freie Zeilen, ich brauchte sieben.
Jetzt ist es kein Problem, unsere Erlebnisse in Worte zu fassen, wie wir hier ja auch schon häufig getan haben. Es ist allerdings ziemlich schwierig, diese Erlebnisse so zu formulieren, dass sie in einer Weise verständlich werden, die auch das trifft, was wir gemeint haben. Zudem kommt das Problem hinzu, dass wir so gut wie nie Feedback kriegen: Die Zuhörer geben häufig einfach auf, wenn sie Dinge nicht kapieren. Manchmal bekommen wir Monate oder Jahre später mit, häufig per Zufall, dass Dinge nicht verstanden wurden.
Das ist schade aber auch verständlich. Auch für die Zuhörer ist es schwierig, das Erlebte, in diesem Fall die nicht-verstandene Nachricht von uns, so zu formulieren, dass wir sie genau so verstehen, wie er sie gemeint hat.
Nichtsdestotrotz hier ein Aufruf zum Feedback: Sagt bitte Bescheid, wenn was unklar bleibt!