Heute morgen hatte ich eine Begegnung der dritten Art, wie man so schön sagt.
Ich laufe zur Hauptstraße, um ein Sammeltaxi in die Stadt zu nehmen, eine sehr normale afrikanische Art der Fortbewegung. Schnell und günstig.
Kurz nachdem ich über die Kreuzung gekommen bin, sehe ich, dass ein Sammeltaxi von der Linksabbiegerspur herrüber kommt zu unserer Bushaltestelle. Das bedeutet: Es ist leer und alle, die da sind, weniger als acht, können mit.
Aber keiner reagiert! Denn am Steuer sitzt eine Frau!
Das habe ich hier noch nie gesehen.
Interessanterweise reagieren alle anderen genauso: Kaum jemand geht auf das Taxi zu, alle gucken. Später sitzen auch nur vier Leute drin, die Frau fährt los und sammelt nach und nach mehr Passagiere ein.
Ein normales Taxi überholt uns. Der Fahrer guckt und stutzt, lässt sich zurückfallen, überholt erneut und guckt wieder. Ich habe schon Angst, dass er die Spur nicht halten kann und in uns reinfährt.
Eigentlich ist das total normal. Frauen machen hier alles: Bus fahren, Bahn fahren, Polizei, Militär, Verkauf, Reparatur – nur nicht Taxi!
Warum auch immer …
Sie fährt dann übrigens genauso schnell wie die anderen Taxifahrer, aber an brenzligen Stellen klar defensiver, wie die meisten Frauen hier.